Ostfriesische Nordseeinseln

Ostfriesische Insel - Langeoog

Ostfriesische Nordseeinseln

Eine prachtvolle Landschaft und Natur mit einer einmaligen Biodiversität, Strände, die zu Sonnenbaden, Schwimmen oder Burgenbauen einladen sowie salzige Luft zum Durchatmen – das alles gibt es im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer auf den Ostfriesische Nordseeinseln. Hier sind Unterhaltung, Spaß und Erholung zu jeder Jahreszeit garantiert.

Die Ostfriesischen Nordseeinseln sind eine Gruppe deutscher Nordseeinseln entlang der Ostfriesischen Halbinsel, vor der niedersächsischen Festlandsküste. Die Inselgruppe erstreckt sich von West nach Ost über rund 90 km Länge zwischen den Mündungen Ems und Jade und zwischen 3,5 und 10 km dem Festland vorgelagert. Zwischen dem Festland und den Ostfriesischen Nordseeinseln befinden sich ausgedehnte Wattbereiche. Das Küstenmeer liegt den Inseln vorgelagert. Das umgebene Watt, die Inseln und das Küstenmeer stehen in einer ökologisch engen Beziehung. Die Ostfriesischen Nordseeinseln umfassen etwa 5 % des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer und sind Teil des größten Wattenmeeres in der Nordsee.

 

Entstehung und Aufbau der Ostfriesischen Nordseeinseln

Zur Festland zugewandten Seite gehen die Ostfriesische Nordseeinseln in Salzwiesen zum Watt über, während sie im Inneren aus verschieden alten Dünenbildungen bestehen. Zur Inselseite hin verfügen die Inseln über Sandstrände. Die heutigen Inseln sind zufolge der favorisierten Platen-Hypothese das Ergebnis von Meeresablagerungen durch Kräfte von Sturmfluten, Wind, Seegang sowie Strömungen. Dies führte zur Abspaltung vom Festland und es entstand das Wattenmeer. Geestkerne besitzen die Ostfriesischen Nordseeinseln nicht mehr. Sie wurden im Subboreal und jüngeren Atlantik nacheiszeitlich von marinen Sedimenten überdeckt.

Das Wasser strömt gezeitenbedingt durch die zwischen Inseln liegenden Seegatten an den Inseln vorbei und wieder zurück. Die Gezeitenströmungen sind in diesen Tiderinnen sehr stark. Das Wasser nagt aufgrund der vorherrschenden Hauptströmung an den Westseiten der Ostfriesischen Nordseeinseln, während sich Sand am Osten ablagert. Dies führte dazu, dass Neubauten im östlichen Bereich und Siedlungen an der Westseite aufgebaut wurden. Im Laufe des 20. Jahrhunderts konnte diese Wanderung durch Befestigungen der Inseln stark gebremst werden. Heutzutage wandern nur einzelne Sandbänke rund hundert Meter jährlich. Einige Inseln wandern mehr als die anderen, wobei die Ostbewegung noch einige Meter pro Jahr beträgt.

Minsener Oog, Mellung, Lütje Hörn und Memmert sind unbewohnt. Zwischen Borkum und Juist liegt eine Sandbank namens Kachelotplate. Die Inseln Wangerooge, Spiekeroog, Langeoog, Baltrum und Norderney können während der Ebbe von Festland aus erreicht werden, und zwar per Wattwanderung. Das Watt fällt bei Niedrigwasser mit Ausnahme einiger Fahrwasser trocken. Das östliche Ende der früheren Insel Buise ist Norderney Bant und Burchana sind weitere ehemalige Ostfriesischen Nordseeinseln.

 

Erholung und Natur – mit Kutsche, Fahrrad oder zu Fuß unterwegs

Weg von der Hektik des Alltags – so wird der Urlaub auf den Ostfriesischen Nordseeinseln bezeichnet. Bereits bei der Anreise fängt die Erholung an. Urlauber kommen mittels Fähren von verschiedenen Küstenorten ans Ziel an. Bei der Anreise können sogar Seehunde auf einer der Sandbänke beobachtet werden. Bevorzugte Transportmittel auf der größtenteils autofreien Insel sind Pferdewagen und Fahrrad, wobei Bollerwagen für Gepäck bereitstehen. Ansonsten geht es zu Fuß weiter.

Ob modernes Hotel, kleine Pension, Jugendherberge oder Campingplatz – das Unterkunftangebot auf den Ostfriesischen Nordseeinseln deckt fast alle Wünsche ab und ist sehr vielfältig. Die Inseln sind nicht nur im Sommer beliebte Destinationen, weshalb eine vorzeitige Buchung sehr ratsam ist. Wer sich unsicher ist, kann auch einen Tagesausflug unternehmen, jedoch sind nicht alle Inseln immer erreichbar. So zum Beispiel sind die Fährverbindungen nach Juist wegen der Tide eingeschränkt.

Alle sieben Ostfriesischen Nordseeinseln bieten eine einzigartige Flora und Fauna und gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Bei geführten Rad- oder Wandertouren, auf Erlebnispfaden, an zahlreichen Infostationen sowie in den Nationalpark-Häusern mit anschaulichen Ausstellungen erhalten Urlauber interessante Informationen über den Lebensraum Wattenmeer. Bootsausflüge und Wattwanderungen werden auf allen Ostfriesischen Nordseeinseln angeboten. Auch Wellness- und Kurwanderungen werden fast überall angeboten.

 

Jede Insel hat ihren eigenen Reiz

Die Insel Borkum ist flächenmäßig die größte der Ostfriesischen Nordseeinseln. Wangerooge, Spiekeroog, Langeoog, Baltrum, Norderney und Juist sind weitere bewohnte Ostfriesische Nordseeinseln von Ost nach West. Bei Juist, Norderney und Borkum handelt es sich um klassische Nordseebäder, die sehr beliebt sind. Wangerooge, Langeoog und Spiekeroog hingegen setzen eher auf Ruhe und Tradition und sind somit touristisch nicht ganz so erschlossen.

 

Borkum – die größte Ostfriesische Nordseeinsel

Borkum trägt den Spitznamen „Bohneninsel“, da hier die Pferdebohne noch vor rund 2000 Jahren angebaut wurde. Schon im Altertum war Borkum als Rest der größeren Insel Bant besiedelt. Bant wurde durch Sturmfluten im Mittelalter immer weiter zerschlagen, bis nur noch das heutige Borkum übrigblieb. Dies geschah im 18. Jahrhundert. Inzwischen hat Borkum ein vielfältiges Nachtleben, ein Spielcasino und elegante Geschäfte in der Fußgängerzone. Auf Borkum herrscht dank des Golfstromes ein Klima mit einer Jodhaltigen und sehr pollenarmen Luft.

 

Juist – die längste Ostfriesische Nordseeinsel

Urkundlich wurde das „Töwerland“ im Jahr 1398 erwähnt. Die Touristen begannen im 19. Jahrhundert die Insel als Kurbad zu entdecken. Juist gilt als eher desinteressiert an Zeitgeist und Mode, unabhängig und ungekünstelter Naturschönheit. Zudem ist die Insel autofrei.

 

Norderney – die Königin der Ostfriesischen Nordseeinseln

Norderney ist die jüngste der Ostfriesischen Inselgruppe, da sie im 14. Jahrhundert entstand. Damals brach sich die Insel Buise in zwei Teile: Der östliche Teil war die Insel Norderney, während der westliche Teil 1651 in der Petri-Flut verschwand. Heute gilt Norderney als lebhaft und quirlig. Zudem sieht sich die Insel als kulturelles Zentrum und mondäner Kurort mit Tradition.

 

Baltrum – das Dornröschen der Ostfriesischen Nordseeinseln

Mit ihren 600 Jahren zählt Baltrum zu den jüngeren Inseln der Ostfriesischen Inselgruppe. Die Insel ist kinderlieb, ungeschminkt, zurückhaltend und romantisch. Eine Glocke eines holländischen Schiffswracks ist das Inselwahrzeichen. Diese ist im Ortskern aufgehängt. Zudem gibt es auf Baltrum sehr viel Natur zu erkunden.

 

Langeoog – die Kinderliebe

Im Jahr 1289 wurde Langeoog erstmalig erwähnt. Die Insel ist besonders elternfreundlich bzw. kinderlieb. So locken zwei eigens für Kinder eingerichtete Häuser und ein großer Spielplatz am Ortsrand viele Familien an. Zudem ist die Insel autofrei. Der Wasserturm am Ortsrand gilt als Wahrzeichen der Insel. Darüber hinaus bietet Langeoog einen 14 km langen Sandstrand und eine eindrucksvolle Dünenlandschaft.

 

Spiekeroog – die stille Ostfriesische Nordseeinsel

Erstmalig wurde die Insel Spiekeroog im Jahr 1398 erwähnt. Unter den Ostfriesischen Nordseeinseln gilt Spiekeroog als die urigste Insel. Hier wird auf dörflichen Charme gesetzt – ein perfektes Reiseziel für alle, die auf der Suche nach Erholung und Ruhe sind.

 

Wangerooge – die östlichste Ostfriesische Nordseeinsel

Im Westen von Wangerooge gibt es starke Dünenabbrüche, wodurch die Insel den Spitznamen „Wanderlustige“ erhielt. Wangerooge gilt als familienorientiert und lebendig. Auf Wangerooge gibt es drei Türme – den West-, den alten sowie den neuen Turm. Zudem verfügt die Insel über ein gemütliches Inselbähnchen und ist autofrei.